Bildkollektion
Schweizer Bahnen (Photochrom Collection)
Der Begriff Photochrom ist um einige Jahrzehnte älter als die heute darunter verstandene Technik. Als Zusammen- setzung aus dem griechischen photos (= Licht) und chroma (= Farbe) meint er denn auch nichts anderes als Farblichtbild. Obwohl die Hersteller jahrzehntelang den Eindruck vermitteln wollten, beim Photochromdruck handle es sich um eine Art der Farbfotografie, ist der Photochromdruck in Wirklichkeit ein Flachdruckverfahren. Dabei wird das Negativ einer Schwarzweiss-Fotografie auf einen mit einer Asphaltmischung überzogenen Lithostein belichtet. Für jede zu druckende Farbe wird dabei eine Asphaltkopie hergestellt und entwickelt. Nach weiteren komplexen Bearbeitungs- schritten wird der Stein mit der jeweiligen Farbe eingefärbt und das Motiv übereinander in den verschiedenen Farbtönen auf Papier oder Karton gedruckt. Die Technik wurde in den 1880er Jahren vom Zürcher Lithografen Hans Jakob Schmid (1856-1924) bei der Firma Orell Füssli marktreif entwickelt. Annähernd einhundert Jahre lang war der Photochromdruck das effektivste rasterlose Flachdruckverfahren zur Herstellung von hochwertigen Farbreproduktionen, seine Blütezeit erlebte er in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg.