Bildkollektion
Hans Staub - Kinder der Landstrasse (Fotostiftung Schweiz)
Zwischen 1926 und 1973 nahm die Stiftung Pro Juventute mit Hilfe der Behörden mehrere Hundert Kinder «Vagantenfamilien» weg und brachte sie in Pflegefamilien, Heimen und Anstalten unter. Ziel der Aktion «Kinder der Landstrasse» war es, die Kinder zu «brauchbaren Gliedern» der Gesellschaft zu erziehen. Die Kinder und ihre Eltern wurden beobachtet und bewertet, ihr Leben in Akten verwaltet - mit schwerwiegenden Folgen. Sie wurden zu psychisch Kranken und Kriminellen gestempelt, die es zu bestrafen und verwahren galt. Erst die kritische Berichterstattung in der Presse bewirkte 1973 das Ende der Aktion. Die Fahrenden schlossen sich in Organisationen zusammen und kämpfen seither mit den Betroffenen für ihre Rehabilitierung und die Anerkennung ihrer Lebensform. Die hier gezeigten Bilder stammen von Hans Staub. Er hat sich in den 30er und 50er Jahren mit den «Kindern der Landstrasse» fotografisch auseinandergesetzt. Die Aktion «Kinder der Landstrasse» ist eines der dunkelsten Kapitel in der Schweizer Geschichte und steht für die Diskriminierung der fahrenden Minderheit. Die Ausstellung VERWALTETES LEBEN - Die «Kinder der Landstrasse» und ihre Akten im Haus zum Rech in Zürich trägt dazu bei, dass das Geschehene nicht in Vergessenheit gerät. Die Ausstellung dauert noch bis zum 29.September 2012. Siehe auch <a href="http://www.landesgeschichte.ch/verwaltetesleben.html" target="_blank">www.verwaltetesleben.ch</a>. (jm)