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Schweizer Kriminalfälle | Wie Loulou den Geldsack mit ins Nirvana nahm (1945)
Der Handlanger Marcel Stauffer soll 1945 aus Habgier seine Freundin über einen Steilfelsen in den Neuenburger Creux-du-Van gestossen haben. Doch die Indizien gegen ihn reichten 1949 nicht für eine Verurteilung. Dabei waren sie aus der Sicht des «Normalbürgers» erdrückend: Stauffer, der ein üppig gefülltes Vorstrafenregister hatte, wurde gesehen, wie er Wochen nach dem «Unfall» im Tobel nach der Handtasche der Toten suchte, in der sich ein hoher Geldbetrag befunden habe soll. Seine Geschwister beschrieben ihn als verschlagen, Zeugen berichten von verschiedenen Versionen, die Stauffer erzählte, ein Zellengenosse gab an, der Angeklagte habe sich mit der Tat gebrüstet. Ausserdem war Stauffer ein notorischer Lügner: Unter anderem gab er seine Freundin als seine Frau aus und liess sie sogar unter seinem Nachnamen begraben. Nachdem er wegen anderer Straftaten - nicht aber Mord - sechs Jahre Zuchthaus kassiert und zum Teil verbüsst hatte, machte er munter weiter mit Flunkern. 1956 etwa wurde er wegen Heiratsschwindel, Beschimpfung und Tätlichkeiten zu fünf Monaten Haft verurteilt. (irwi)