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Arabischer Frühling: Jemen
Im Jemen begannen die Proteste mit einer Demonstration am 27. Januar 2011, als rund 16.000 Jemeniten in der Hauptstadt Sanaa gegen die Politik von Präsident Ali Abdullah Salih protestierten. Am 2. Februar 2011 erklärte Salih, nicht für eine weitere Amtszeit kandidieren zu wollen und sein Amt auch nicht seinem Sohn zur Verfügung zu stellen. In den Folgetagen kam es zu weiteren Protesten, die am 8. März von Soldaten gewaltsam beendet wurden. Im Verlaufe der Unruhen wurden mehr als ein Dutzend Menschen getötet. Am 20. März 2011 wurde die jemenitische Regierung vom Präsident Ali Abdullah Salih aufgrund des zunehmenden politischen Drucks entlassen. Im April erklärte sich Salih auf Vorschlag des Golf-Kooperationsrates einverstanden, nach Zusicherung von Straffreiheit zurückzutreten. Seit Mitte Mai 2011 kam es in der Hauptstadt Sanaa zu Kämpfen zwischen Stammesmilizen und Einheiten der Regierung, bei denen mehr als 120 Menschen starben. Im Rahmen dieser Kämpfe kam es am 3. Juni zu einem Angriff auf den Präsidentenpalast, bei dem Präsident Salih durch einen Granatensplitter verletzt wurde und zur medizinischen Behandlung vorübergehend ausreiste. Im November 2011 unterzeichnete Salih ein Abkommen, das eine Machtübergabe an den Vizepräsidenten Abed Rabbo Mansur Hadi sowie Präsidentschaftswahlen innerhalb von 90 Tagen vorsah. Dabei war Hadi jedoch einziger Kandidat. Da Salih, der bis zur Präsidentschaftswahl den Titel Ehrenpräsident trug, in diesem Abkommen Straffreiheit zugesichert wurde, kam es erneut zu Protesten. Die Opposition im bis 1990 unabhängigen Südjemen rief zum Wahlboykott und zu einer Abspaltung auf. Bei Kämpfen während der Wahl starben mindestens vier Menschen. (wp)