Bildkollektion

Seit je her hat das Phänomen der Fata Morgana die Menschen in ihren Bann gezogen. Diese mysteriösen Luftspiegelungen, die durch die Ablenkung des Lichtes an den unterschiedlich warmen Luftschichten entstehen und irritierende optische Effekte erzielen. Die frühe Bildserie aus den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts fasziniert sowohl in ihrer fotografischen Wirkung, als auch durch die Historizität der damals luftgespiegelten Realitäten, die so nie mehr zu sehen sein werden. Hier ein Ausschnitt aus der Originallegende: "Mitten im Herzen des alten Kontinents befindet sich die ungarische Tiefebene - die Pussta. Sie ist ein Mittelding zwischen Sandwüste und Tundra, eine riesige Ebene mit spärlichster Vegatation - hie und da mit Weideland durchsetzt. Die berühmten ungarischen Ziehbrunnen unterbrechen das Landschaftsbild, auf dem man ab und zu Pferde und Schafherden sieht. Die Fatamorgana, im magyarischem Volksmund 'Deli bab' genannt, kann man den ganzen Sommer hindurch sehen, täglich, wenn sich die Erdschichten erwärmen - und auch im Herbst, wenn plötzlich die Sonne durchbricht, erscheinen die phantastischen Gebilde am Horizont. Die trostlose Einöde verwandelt sich plötzlich rund um den Beschauer in ein scheinbares Überschwemmungsgebiet, aus dem unruhig zitternde Personengruppen, Reiter und Bauern ragen, die die Luftspiegelung hierherspiegelt. Die Menschen bekommen lange Beine und überlange Hälse, die Kirchtürme, die vor wenige Minuten noch nicht zu sehen waren und plötzlich in kaum zwei Kilometer Entfernung dastehen, die Ziehbrunnen, Brücken, sie vibrieren unheimlich, locken den Wanderer - doch stundenlang kann man auf das Ziel zugehen, immer wieder rückt es weiter weg. Auch Eisenbahn und Auto erscheinen in dieser Spuklandschaft als Fatamorgana." (luk)